Dactylorhiza

[ Antworten ] [ Ihre Antwort ] [ Forum www.orchis.de ]

Abgeschickt von Ruediger Kohlmueller am 10 Juni, 2002 um 21:45:01

Antwort auf: Dactylorhiza in NRW von Sebastian Sczepanski am 20 Januar, 2002 um 17:04:10:

Hallo

Ich beschaeftige mich seit einigen Jahren mit der Gattung Dactylohiza und bin in Europa und Kleinasien sehr viel herumgekommen.
D. sphagnicola kenne ich vom sogenannten "locus classicus" in der Wahner Heide. Von D. sennia kenne ich nur die Bilder.

Das Problem bei solchen Populationen ist, dass sie, wie auch in dem Artikel erwähnt, sehr isoliert stehen. Damit entwickeln sich Pflanzen in einem sehr lokal beschränkten Raum weiter, ohne dass ein "genetischer Austausch" mit Nachbarpopulationen stattfindet. Dazu kommt, das ein Hochmoor natürlich ein extremer Standort ist, der zu sehr viel Anpassung der Pflanzen führt. Dies ist sicher bei D.sphagnicola und D.sennia geschehen.
Ein anderes Beispiel ist D.bohemica, die wir in den neuziger Jahren in Böhmen gefunden haben. Sie wächst in dem einzigen Hochmoor, in der Umgebung von mehr als hundert Kilometer kein einziges Biotop dieser Art oder ähnlich Pflanzen vorkommen. Die Pflanzen haben sich in diesem Kleinstbiotop weiterentwickelt und unterscheiden sich natürlich von anderen Populationen. Ob diese Pflanzen aber nicht wieder in "ursprünglichen" Dac-Populationen aufgehen würden bleibt ein Gedankenexperiment.

D.sphagnicola ist sicher eine gute Art, ob man lokale Varianten auf Unterartebene-die sich natürlich durch die Isolation in den Biotopen herausbilden- unterscheiden will bleibt dem Geschmack überlassen. Bei einem Blick auf die Bilder die zur Verfügung stehen kann man aber auch alles als D.sphagnicola bezeichnen (H.R. Reinhard nimmt ja z.B. auch eine weitere Definition von D. sphagnicola). Bei einem Blick in die "Wahner Heide" lässt sich dort auch eine nicht ganz unerhebliche Variabilität feststellen, die sicher nicht nur auf Hybridisierung mit D. maculata zurückzuführen ist.

Die Frage nach dem Sinn einer Neubeschreibung stellt sich immer. Meiner Meinung nach ist D.sennia von den zur Verfügung gestellten Bildern her gerechtfertigt. Ich hoffe den Standort mal besichtigen zu können, um die Pflanzne mal in vivo zu sehen.

Gruss
Ruediger Kohlmueller

Antworten:

online casinos online casinos 03:15:52 08/1/2005 (0)
play texas holdem play texas holdem 10:02:22 05/1/2005 (0)
texas holdem texas holdem 13:18:09 04/1/2005 (0)
texas holdem texas holdem 08:18:42 04/1/2005 (0)
texas hold em texas hold em 22:23:47 03/1/2005 (0)
online poker online poker 11:02:34 03/1/2005 (0)
texas holdem texas holdem 12:46:08 02/1/2005 (0)
texas holdem <a href=http://www.texas-holdem-p.com texas holdem texas holdem 20:22:21 01/1/2005 (0)

Ihre Antwort

Name:
E-Mail:

Subject:

Text:
: Hallo : Ich beschaeftige mich seit einigen Jahren mit der Gattung Dactylohiza und bin in Europa und Kleinasien sehr viel herumgekommen. : D. sphagnicola kenne ich vom sogenannten "locus classicus" in der Wahner Heide. Von D. sennia kenne ich nur die Bilder. : : Das Problem bei solchen Populationen ist, dass sie, wie auch in dem Artikel erwähnt, sehr isoliert stehen. Damit entwickeln sich Pflanzen in einem sehr lokal beschränkten Raum weiter, ohne dass ein "genetischer Austausch" mit Nachbarpopulationen stattfindet. Dazu kommt, das ein Hochmoor natürlich ein extremer Standort ist, der zu sehr viel Anpassung der Pflanzen führt. Dies ist sicher bei D.sphagnicola und D.sennia geschehen. : Ein anderes Beispiel ist D.bohemica, die wir in den neuziger Jahren in Böhmen gefunden haben. Sie wächst in dem einzigen Hochmoor, in der Umgebung von mehr als hundert Kilometer kein einziges Biotop dieser Art oder ähnlich Pflanzen vorkommen. Die Pflanzen haben sich in diesem Kleinstbiotop weiterentwickelt und unterscheiden sich natürlich von anderen Populationen. Ob diese Pflanzen aber nicht wieder in "ursprünglichen" Dac-Populationen aufgehen würden bleibt ein Gedankenexperiment. : D.sphagnicola ist sicher eine gute Art, ob man lokale Varianten auf Unterartebene-die sich natürlich durch die Isolation in den Biotopen herausbilden- unterscheiden will bleibt dem Geschmack überlassen. Bei einem Blick auf die Bilder die zur Verfügung stehen kann man aber auch alles als D.sphagnicola bezeichnen (H.R. Reinhard nimmt ja z.B. auch eine weitere Definition von D. sphagnicola). Bei einem Blick in die "Wahner Heide" lässt sich dort auch eine nicht ganz unerhebliche Variabilität feststellen, die sicher nicht nur auf Hybridisierung mit D. maculata zurückzuführen ist. : Die Frage nach dem Sinn einer Neubeschreibung stellt sich immer. Meiner Meinung nach ist D.sennia von den zur Verfügung gestellten Bildern her gerechtfertigt. Ich hoffe den Standort mal besichtigen zu können, um die Pflanzne mal in vivo zu sehen. : Gruss : Ruediger Kohlmueller

Optionale URL:
Link Titel:
Optionale Bild-URL:

[ Antworten ] [ Ihre Antwort ] [ Forum www.orchis.de ]